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Ich bin leidenschaftlicher Wiener! Und zwar ein Ur-Wiener. Auch aus meiner Vergangenheit und meinen Wurzeln heraus. Im Familienstammbaum sammeln sich, wie es sich für einen echten Wiener gehört, Menschen aus Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Deutschland bis hin zu ein paar verirrten Engländern. Wahrscheinlich ist die Vielzahl der Länder und Kulturen ein Mitgrund meines Bedürfnisses unterwegs und offen für andere Kulturen zu sein. So gern ich aber mit meiner Harley unterwegs bin, mein Basecamp ist und bleibt Wien. Wien ist einfach geil. Es ist ein Schmelztiegel der Länder der ehemaligen Monarchie und  Brückenkopf in den Osten und in den Westen. Und noch dazu laut Mercer-Studie seit nunmehr vier Jahren in Folge, die lebenswerteste Stadt der Welt. Und darauf können wir Wiener stolz sein, was uns sehr oft ein wenig schwer fällt …

Und aufgrund meines Basecamps Wien, und der Verbundenheit zu meinem Wien Chapter und zur Harley-Davidson Charity Tour liegt es natürlich auf der Hand bei den Vienna Harley Days dabei zu sein, zu organisieren und mitzuhelfen.

Aber eines nach dem anderen und für meine Harley Piraten welche nicht aus Wien kommen, eine kurze Zeitreise zum Beginn der Vienna Harley Days:

Die Geschichte der Vienna Harley Days

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Im Jahr 2013 jährte sich der Event zum fünften Mal. Aus dem staubigen “Etwas”, welches erstmals im Jahr 2009 veranstaltet wurde, ist inzwischen ein recht ansehnliches Festival geworden. Zwar kommen die Harley Days in Wien natürlich nicht mal ansatzweise an den wichtigsten Groß-Event in Österreich – die European Bike Week am Faaker See mit rund 70.000 Bikes und über 100.000 Teilnehmern heran, aber schön langsam wird’s was.

Ich kann mich noch gut an die ersten Harley Days erinnern. Auf dem Schotter-Parkplatz hinter dem Wiener Prater. Staubig, ein riesengroßes Gelände, abgegrenzt durch eine teilbetonierte Straße und einem halbfertigen Parkhaus bei der Messe Wien, wenig Besucher, 40 Grad im Schatten und keine Bäume. Die sonst perfekt polierten Bikes waren mit millimeterdicker Staubschicht überzogen und die Sänger der Bands konnten gar nicht so schnell nachtrinken, wie sich der Staub in ihren Lungen festsetzte. Das war noch wirklich wildromantisch …

Schon ausgereifter waren da die Jahr 2010 und 2011. Als Veranstaltungsort wurde das Wiener Praterstadion (Ernst Happel Stadion), genauer gesagt der Parkplatz davor ausgewählt. Mit viel Leidenschaft harrten die Besucher bei teilweise nicht einmal 10 Grad plus, Regen und Sturm – in den letzten Jahren waren die Harley Days immer im Mai – bei legendären Auftritten von unter anderem Supermax, der leider viel zu früh verstorben ist, aus. Erstmalig kam das große Expozelt von Harley-Davidson® zum Einsatz und die Demobikes wurden mit großen Trucks angekarrt. Eine absolute Innovation damals.

Im Jahr 2012 kam dann die kleine Revolution. Die Harley Days übersiedelten auf die geheiligte Insel der Wiener – die Donauinsel. Im Regelfall ist dieses Erholungsgebiet fast ausschließlich für das einzigartige Donauinselfest reserviert, welches mit bis zu rund drei Millionen Besuchern an drei Tagen das größte Freiluft-Festival Europas ist. … und jetzt auch für die Harley Days …

Letztes Jahr noch im Mai bei Schlechtwetter stattfindend, war heuer von 19.-21. Juli alles perfekt. Fast schon zu perfekt. Heißes Wetter, blauer Himmel, rechtzeitig alles fertig gestellt. Und auf der Insel der Wiener stattfindend.

Durch den verstärkten Einsatz von Harley-Davidson® Austria fand heuer der bereits dritte und größte Capital Ride von St. Pölten nach Wien statt. Von allen Harley Dealern aus Österreich kommend, startete in der Landeshauptstadt von Niederösterreich (rd 50 km von Wien entfernt) Freitag Mittags um 13.00 Uhr der Run auf Wien. Rund 600 Bikes knatterten über die Landstraße in Richtung Bundeshauptstadt. Besonders cool war dann doch die Autobahnfahrt, welche zum Teil vierspurig mit Harleys befahren wurde. Und das auf eine Länge von teilweise bis zu 10 Kilometern laut Exekutive. Nicht das Motorradfahrer Autobahnen so sehr lieben (außer die Fraktion der Reiskocher vielleicht), aber das Bild war schon sehr beeindruckend. Ein bisserl wie Little Daytona, nur breiter ….

Das Wochenende hatte dann musikalische Liveacts wie Alkbottle am Freitag, eine Ur-Wiener Band, und am Samstag einen – wo auch immer wirklich bekannten -  deutschen Sänger namens Gil Ofarim. Ein in die Jahre gekommener Teeniestar der schon bei Voice of Germany geträllert hat, so die Antwort auf meine Frage: “Who’s that Guy?”

Abgerundet wurde wie bei jedem Harley Event die ganze Sache mit unendlich viele Trink- und “Futterstandln”. Die gibt es wirklich immer zu Genüge bei den Harley Days. Da kommt dann halt wieder die Wiener Gemütlichkeit durch, oder besser der Drang, dass sich immer in unmittelbarer Nähe etwas für die Nahrungsaufnahme befinden muss.

Einzig die Anzahl der Dealer und Trader lies zu wünschen übrig. An offiziellen Harley Dealern waren überhaupt nur drei Stücke dieses Jahr vertreten. Das ist schon ziemlich mager. Und sonstige Trader für Harley & Co Ware könnte immer mehr da sein. Auch die Idee eines Gebrauchtteile Marktes wäre mal schön umzusetzen. Und wenn ich schon ein wenig beim nörgeln bin: Ich habe das großartig bei der Barcelona Harley Days oder auch bei Ischgl Mountain Rodeo gefunden, dass es geführte Touren gibt. Das sollte es ab dem nächsten Jahr unbedingt geben!

Der Höhepunkt

Höhepunkt war wie jedes Jahr – eh klar – die Parade rund um die Ringstraße welche ja sogar zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Der Ring, wie er von den Wiener liebevoll genannt wird, den gibt’s schon seit dem 14. Jahrhundert, aber erst Kaiser Franz Josef I machte ihn zu dem was er jetzt ist. Eine dreispurige Straße welche gesäumt wird von historischen Bauten, Museen und Palais. Dem Parlament, dem Burgtheater, der Wiener Oper, die Hofburg (ehemalige Kaiserresidenz), der Universität, etc etc etc

Als ich nach der Parade mit ein paar Gäste aus Prag geplaudert habe, war die Begeisterung dieser außergewöhnlichen “Stadtführung” nicht zu überhören.

Zurück auf der Insel wurde dann fleißig Party gemacht, Demorides durchgeführt oder Rainer Schwarz bei der Stuntshow zugeschaut. Und da war dann doch der eine oder andere der den Trubel hinter sich gelassen, einfach die Boots ausgezogen und sich an den Strand der Donau gesetzt hat. Die Füße ins Wasser und mit einem Bier in der Hand die Donau beobachtend. Ich glaub da hat der eine oder andere plötzlich ein wenig das Inselfeeling bekommen. Auch die Nicht-Wiener. Ist ja auch ein Harley-Island – unsere Wiener Donauinsel! Und vielleicht hat sich der eine oder andere dann gedacht: Mit meiner Harley erreiche ich sicher meine persönliche Insel …

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